Meine Philosophie

Doris Zuhause

In verschiedenen Kursen habe ich viel experimentiert, um meinen ganz persönlichen Stil zu finden.

Bei der Seidenmalerei faszinierte mich das Spiel zwischen Farbe und Wasser, das oft unerwartete Effekte hervorbrachte. Aber die Farben liessen sich nicht immer so steuern, wie ich es mir vorgestellt hatte. So wechselte zur Aquarellmalerei auf Papier, speziell, weil ich detailgenaues Arbeiten liebe. Ich habe eine Vorliebe für geometrische Formen, Ornamente, geschwungene Linien und die Stilisierung der Objekte. Aber auch ein klassisches Blumenbild, z.B. mit grossformatigenSonnen- oder Mohnblumen, hat mich immer wieder gereizt. Den amerikanischen zeitgenössischen Malern Georgia O’Keefe und Lyonel Feininger gilt meine grosse Bewunderung. Meine Bilder beweisen, dass Aquarellmalerei keineswegs nur zart und blass sein muss, sondern durchaus eine starke Dynamik und Ausdruckskraft besitzen kann. Ich liebe kräftige Farben, besonders in den warmen Tönen zwischen Gelb, Orange und Rot bis hin zum Violett.

Dabei ist es mir wichtig, dass meine Bilder nicht unruhig oder gar provokativ sind, sondern bewusst Wärme, Ruhe und eine gewisse Harmonie ausstrahlen. Unser Zuhause sollte ein Ort der Geborgenheit zum Auftanken sein und das darf sich auch in den Bildern ausdrücken, die man sich tagtäglich ansieht. Da mir persönlich eine spirituelle Lebenseinstellung wichtig ist, spiegelt sich das auch in meiner Kunst wider und einige meiner Bilder besitzen daher eine gewisse mystische Ausstrahlung.

Der aufmerksame Besucher mag sich fragen, was mit dem Titel „… mehr als nur 3 Dimensionen“ gemeint ist.

Dass sich Malerei über Farben und Formen definiert ist offensichtlich und einleuchtend. Normalerweise werden Objekte  je nach Absicht und Betrachtungsweise in 2 oder 3 Dimensionen dargestellt. Der Maler Paul Klee sagte über die Aufgaben der Kunst:

„Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“

Dieser Ansatz öffnet neue Perspektiven. Was soll sichtbar gemacht werden?

Für mich ist es selbstverständlich, dass alles Leben einen unsichtbaren, inneren Charakter besitzt; wie man es auch nennen mag: Persönlichkeit, Seele, Geist, Aura… es meint im   Grunde genommen alles dasselbe.

Es ist dieses unzerstörbare, ewige innere Selbst des Menschen und aller Dinge, das seinen wahren Charakter und Wert ausmachen. Trotz aller kulturellen Unterschiede suchen wir überall auf der Welt nach ähnlichen lebenswerten Idealen, die uns glücklich machen und uns ein möglichst harmonisches Umfeld ermöglichen.

Dieses Streben der Seele nach dem Guten und Schönen soll in meinen Bildern sichtbar werden – und manchmal auch der Schmerz darüber, wenn es uns versagt wird. Wie ein unbekannter Künstler einmal sagte:

„Ob ein Kunstwerk gut ist, hat nichts damit zu tun, wie es aussieht. Das Entscheidende ist, was es beim Betrachter bewirkt.“

Ich wünsche mir, dass diese Dimension den Betrachter erreicht, dann hat meine Malerei einen Sinn.